Sie fragen sich, was KEL bedeutet? „KEL“ steht für Kind-Eltern-Lehrer.
In der Mittelschule steht das eigenverantwortliche Lernen jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt. Daher informieren nicht primär die LehrerInnen die Eltern über die Arbeitsweise und den Lernfortschritt ihres Kindes, sondern der Schüler/die Schülerin selbst.
Die Kinder lernen dabei sich selbst einzuschätzen, zu artikulieren, zu argumentieren und sich selbst zu präsentieren. Eltern und Lehrer werden dabei oft überrascht, sind beeindruckt oder erstaunt.
Die Hauptaufgabe der LehrerInnen in diesem Zusammenhang ist das Herausarbeiten der Stärken und Potentiale der Kinder. Erfahrungsberichte zeigen, dass derartige Gespräche positive Auswirkungen auf die Gesprächskultur im Beziehungsdreieck Eltern-LehrerInnen-SchülerInnen haben.
In einer sogenannten „KEL-Mappe“ dokumentieren die Kinder ihre verschiedensten Lernerfolge. Sie sammeln dabei gut gelungene Arbeiten – sei es ein hervorragender Aufsatz, eine gute Schularbeit, eine schöne Zeichnung usw.
Das Kind beginnt das Gespräch mit einer Darstellung seines Arbeitens und seiner Lernerfolge:
- Rückblick (Was ist mir gelungen? Was/Wer hat mir dabei geholfen?)
- Worauf bin ich besonders stolz?
- Wo habe ich mich besonders anstrengen müssen? Habe ich aufgegeben? Wenn ja, warum?
- Was hat mich besonders interessiert?
- Was strengt mich an und warum? Was hilft mir?
- Wie geht es mir in der Klassengemeinschaft? Wie geht es mir, wenn ich allein/ in der Gruppe arbeite?
- Was nehme ich mir für die kommenden Wochen vor?
Ein KEL-Gespräch dauert ungefähr 15 Minuten, je nachdem, wie viel das Kind zu präsentieren hat. Die Eltern bekommen Termine nach Vereinbarung und ersparen sich damit lange Wartezeiten am Elternsprechtag.